Ich habe lange darüber
nachgedacht, worüber ich heute schreiben soll. Dann dachte ich an das Fummeln
beim Sex. Was gibt’s da zu schreiben? Eine ganze Menge, wenn man sich mal
ausführlich damit befasst.
Wenn man jemandem zum ersten Mal näher kommt, ist das immer total aufregend. Es gibt vieles zu erforschen und
übereinander zu lernen, nur ist man genau deshalb vorsichtig. Jeder Kuss, jede Berührung, immer mehr
Haut zu sehen und zu fühlen. Ja, das bringt sowohl Mann als auch Frau auf
Touren. Beide reagieren höchst empfindlich, es kribbelt am ganzen Körper. Man
freut sich auf das, was es nun alles zu entdecken gibt und ist gleichzeitig
etwas schüchtern, fragt sich vielleicht, ob dem Partner gefällt, was er
sieht. Eine aufregende Zeit, die ihr sicherlich alle kennt. Mit viel Sex.
Und
wie sieht es nach 3 Monaten voller Sex, Sex, und nochmals Sex aus?
Je öfter man Sex mit seinem
Partner hat, desto besser kennt man sich gegenseitig. Man stellt sich
aufeinander ein und weiss, was ihm oder ihr gefällt. Kleine Zwischenfrage an
die, die gerade in einer Beziehung stecken: Ihr wisst höchst wahrscheinlich
mittlerweile, was eure Partner oder eurer Partnerin heiss macht und gut tut.
Wisst ihr denn eigentlich auch, was ihm oder ihr nicht gefällt? Es geht überall immer darum, dass man sich im Laufe der Beziehung aufeinander einstimmt
und die Vorlieben des jeweils anderen kennen lernt ect. Aber es ist nie oder
selten die Rede davon, was dem anderen eben nicht gefällt, was seine Nogo’s im
Bett sind. Finde ich persönlich spannend, ist es doch ein ebenso wichtiger Teil
beim Austausch über Sex. Nur mal so als Denkanstoss. Vielleicht erfährt ihr ja
auch mal ganz neue Seiten an eurem Partner, wenn ihr ihn mal darauf ansprecht.
Nun, zurück zum eigentlichen
Thema. Beim Fummeln, wenn ich das mal so teeniehaft ausdrücken darf, geht es
schlicht und einfach darum, sich gegenseitig heiss zu machen. Daher dient es
oft als Vorspiel für das eigentliche Rambazamba. Leider - und das finde ich
wirklich sehr schade! – kommt dieses erotische Vorspiel bei vielen
Paaren schlichtweg zu kurz, bleibt sogar ganz auf der Strecke. Aber die
Fummelei ist nicht nur ein Einstieg für die sexuellen Freuden, sondern auch die
erste „Base“ bei Teenagern. An den Verlust der Jungfräulichkeit ist sich
bekanntlich langsam heranzutasten. Nach dem ersten Kuss kommt der intensive Körperkontakt. Die Stoffe bleiben mehrheitlich am Körper, es wird schüchtern
und etwas unbeholfen rumgefummelt und die ersten, sexuellen Erfahrungen
gemacht. Erinnert ihr euch noch daran? Das erste Mal, als der erste „Er“ mit
seiner Hand unter dein Tshirt, in den (damals noch unentbehrlichen) Pushup-BH
fuhr und deine Brust berührte? Als die erste „Sie“ ihre Hand in deine Hose
steckte? Ich erinnere mich erstaunlicherweise (ich bin sehr vergesslich) noch sehr gut daran, und muss bei
dieser Erinnerung einfach lächeln. Hach, wir waren noch so jung und so süss...
Jedenfalls war das
Rumfummeln damals noch der Knaller, und auch viele Jahre später kann das als
Vorspiel oder kleinen Aufreizer zwischendurch doch sehr erotisch sein. Wie
wichtig diese Berührungen für Frauen und Männer sind, lässt sich mit etwas
Erfahrung leicht erraten. Da gehen die Empfindungen definitiv in sehr kontroverse
Richtungen. Mal ehrlich, was braucht ein Mann von einer Frau, um eine Erektion
zu bekommen oder diese zu fördern? Um es auf den Punkt zu bringen reicht es, wenn
sie den Lümmel in die Hand nimmt und streichelt oder rubbelt. Braucht er
zwingend weiteren Körperkontakt? Nein, in den meisten Fällen reichen diese
beiden Körperteile aus, um bei ihm Erregung auszulösen. Wie sieht’s denn
bei den Frauen aus? Die brauchen in der Norm tatsächlich mehr, als dass er
seinen Finger auf den Kitzler legt und diesen massiert. Wir wollen am Hals
geküsst werden, unsere Brüste sollen berührt und gestreichelt werden, und die
Oberschenkel sind ebenfalls eine der wichtigen, erotischen Stellen am
weiblichen Körper. Da seid ihr Männer echt gefragt, um euch an dieser Stelle
noch ein bisschen in Schutz zu nehmen. Aber da Sex, ohne dabei in’s Schwitzen zu
kommen, einfach nicht richtig guter Sex ist, darf man sich schliesslich auch
richtig anstrengen. Das heisst, ihr Jungs sollt euch gefälligst dieser
Multi-tasking-Aufgabe stellen und dürft uns gerne beim Vorspiel, aber
bitte auch während dem Sex so richtig befummeln und küssen. Nicht grob, ausser sie steht
drauf. Aber zärtliche Liebkosungen sind wirklich für fast jede Frau ein
wichtiger Bestandteil beim Sex, und das sollte nicht verloren gehen. Und wenn
euer Mann das vergisst, meine lieben Frauen, dann dürft ihr ihn jederzeit
darauf hinweisen. Spätestens wenn er wieder erlebt, wie viel Einfluss
dieses Fummeln auf die Lustgefühle der Frau hat, kommt er selber auch wieder
auf den Geschmack.
Wir werden bekanntlich nicht
jünger. In wenigen Wochen werde ich 24 Jahre alt sein und bin hin- und
hergerissen, ob mir das gefällt, oder ob ich überhaupt bereit bin für die 24. Aber
älter zu werden heisst nicht, dass das Feuer vergehen muss, dass die Energie
schwinden wird und erst recht nicht, dass es mit der Sexualität in Richtung
Langeweile und Gewohnheit gehen muss. Das Leben ist für so einiges zu kurz,
aber nicht für aufregenden Sex mit erotischer Fummelei. Also behaltet das bei,
was euch damals überhaupt erst zum Sex geführt hat. Wenn man das in
einer Partnerschaft gemeinsam immer wieder neu erleben kann, bleibt die Lust
da, wo sie hingehört: Bei euch im Bett.
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