Freitag, 10. Juni 2016

Nachbarn und Sex


Gut gebrüllt, Löwe! – Diesen Satz möchtet ihr nicht hören, wenn ihr nach einer lustvollen Nacht eurem Nachbarn im Treppenhaus begegnet. Obwohl sich hier die Frage stellt, was schlimmer ist: Ein doofer Spruch, ganz im Stil von frei Schnauze, oder das gemurmelte „Guten Tag“, kombiniert mit einem Blick, der mehr sagt als tausend Worte. Kennt ihr diesen Blick? Eigentlich ist das ja ganz lustig, weil nebst der puren Empörung könnt ihr meist auch eine gewisse peinliche Berührtheit feststellen. Ist das nicht voll abgefahren? Der Nachbar schämt sich für eure ungezügelten Lustschreie.
Es kommt natürlich darauf an, wie ihr mit der Situation umgeht. Nach einer tollen Nacht könnt ihr euch das fette Grinsen im Gesicht eigentlich ja nicht verkneifen. Aber der Nachbar, der euretwegen wohl auf mehrere Stunden Schlaf verzichten musste, kriegt wohl kein Lächeln mehr hin, schon gar nicht für euch. Wahrscheinlich wäre es dann angebracht, als Zeichen euer Demut und Reue, den Blick zu senken und ebenfalls einen knappen Gruss zu nuscheln. Aber wie gesagt, wo bleibt denn da der Spass? Meiner Meinung nach gilt es, stolz und befriedigt in den Tag zu starten und die gute Laune auszukosten. Ihr müsst euch nicht dafür schämen, ein erfülltes Sexleben zu haben.
Belustigend ist auch, dass manche Nachbarn an die Wand oder Decke klopfen, wenn es ihnen zu laut wird. Ob der lauten Musik oder den zu lauten Sexgeräuschen. Wie im Film! Das hat sich über all die Jahre nicht verändert. Wie reagiert ihr eigentlich auf dieses Klopfen und Hämmern, wenn ihr selber gerade...hämmert? Rücksicht nehmen oder weiter geniessen?
Es gibt ja drei Sorten Menschen beim Sex. Einerseits gibt es da die „stillen Mäuschen“. Frau oder Mann liegt einfach da und hält die Klappe. Ein leichtes Stöhnen ab und an ist da schon das Höchste der Gefühle. Ich frage mich ernsthaft, wie Sex so Spass machen kann. Wie wollt ihr denn herausfinden, was ihr oder ihm gefällt, wenn da quasi null Reaktion kommt? Kein Wunder, dass die meisten Männer keine Ahnung haben, wo bei der Frau die stimulierende Stelle da unten ist, und wie man diese erfolgreich bearbeitet. Wenn die Frau nur still da liegt, hat der Mann doch keine Chance!
Nebst den stillen Gewässern, die meist bedauerlicherweise nicht tief sind, gibt es noch die „Kommer“. Die sind ruhig, kein lautes Geschrei oder Gestöhne – bis sie kommen! Was sich in all den Minuten zuvor anstaut, wird dann auf einmal während dem Orgasmus rausgebrüllt. Find ich cool. Und lustig. Während Frauen dies natürlich total pornomässig rüberbringen (Ja, wir wissen genau, wie es sich anhören soll), kann es bei den Männern dann schon mal etwas aussergewöhnlich sein. Ich möchte jetzt nicht auf meine privaten Erfahrungen diesbezüglich eingehen, aber es gibt wirklich ganz verschiedene Arten von Orgasmusgeräuschen bei den Männern. Muss ich nicht erläutern, ihr Mädels wisst, wovon ich rede. Diese Sorte Sexmensch bleibt also der klassischen „Ruhe vor dem Sturm“ treu.
Und dann gibt’s noch die „Scheissdrauflassallesraus“. Egal wo, egal wann, egal wie. Die lassen sich während dem Sex so dermassen gehen, dass ihnen meist gar nicht bewusst ist, wie laut sie sind. Es ist ihnen aber, wie bereits erwähnt, einfach auch scheissegal. Ich find's total gut, wenn man sich einfach fallen lassen und alles um sich herum vergessen kann. So sollte es doch auch sein, oder nicht?
Diese Sexmenschen sind natürlich gerade deswegen der grösste Feind des Nachbarn. Mit ein paar Sekunden Gebrüll kommt ja wohl jeder klar, aber wenn man die ganze Nacht wach gehalten wird, dann kommt üble Laune auf. Einerseits absolut verständlich, andererseits müsst ihr zugeben, dass man – wenn es um guten Sex geht – halt auch mit Opfer rechnen muss. Warum sollt ihr euch zügeln und eure Sexualität nicht komplett ausleben dürfen? Selbstverständlich kommt es darauf an, auf welcher Seite der Mauer ihr liegt. Aber auch wenn man alleine im Bett liegt, kann man sich doch für seinen Nachbarn freuen und es ihm gönnen.
Nun, das Fazit und einer meiner Lieblingssprüche:
"Guter Sex ist, wenn auch dein Nachbar danach eine Zigarette rauchen muss."


Samstag, 4. Juni 2016

Klaps beim Sex – Ja oder Nein?

Wenn du etwas jünger bist, wirst du jetzt wohl die Stirn runzeln. Wenn du ein Erwachsener bist, der mich kennt, fragst du dich jetzt: Darf Caro über so etwas schreiben? Das gehört sich doch nicht! Doch, klar darf ich. Ich versichere aber schon mal vorab, dass ich hier nichts von meinem privaten Sexleben preisgeben werde.
Eine meiner Freundinnen schlug mir vor, einen Blog über etwas zu schreiben, das mehr Leser in unserem Alter anspricht. Dann meinte sie ganz aufgeregt: Schreib über Sex! Ich dachte mir, who cares – sex sells. Wenn ich mit meinen Freundinnen über Sex rede (und das kommt oft vor), dann packen wir alles aus. Es gibt so vieles, was sich beim reden und detailliert beschreiben total bescheuert anhört, aber wenn du dann in der Situation bist, und dein Körper sich deiner Gehirnzellen ermächtigt und das Tier in dir frei lässt, ist vieles davon gar nicht schlimm – im Gegenteil!
Also geht es heute mal um das Thema Sex und die Klapserei, die es dabei manchmal gibt. Jaa, gewiss hast du auch schon mal darüber nachgedacht. Oder du hast es getan. Hast du?! Bestimmt warst du schon mal der Klapser oder die Geklapste. Zumindest interessiert es dich offenbar. Der Klaps oder Schlag beim Sex wird häufiger praktiziert, als man denkt. Dabei geht es jetzt aber nicht um jene, die wirklich weh tun oder verletzen, sondern um den leichten, erotischen Schlag. Auf den Po, die Oberschenkel, oder ins Gesicht. Wie wir alle wissen, ist Sex heutzutage kein Tabuthema mehr, weshalb ich auf blumige Umschreibungen verzichten werde. Ich weiss, dass ihr es direkt und ehrlich wollt.
Back to the topic. Dass die Dominanz beim Sex meist eine grosse Rolle spielt, ist nichts Neues. Und ich denke, leichte Spanking-Affinitäten haben viele von uns. Viele reden nicht darüber, was sie insgeheim sehr gerne mögen im Bett. Trauen sich lange nicht, den Rahmen des „normalen“ Sex (auch Blümchensex genannt) zu sprengen und einfach zuzugeben, dass sie mehr wollen. Wir wollen nämlich alle mehr. Da darf’s auch mal etwas frecher und dreckiger zu und her gehen, schliesslich soll es ja nicht ein sich wiederholender, immer gleicher Schmuseakt sein. Kuscheln ist schön, aber mal ehrlich, in jedem von uns schlummert das Tier. Hand auf’s Herz, hast du nicht manchmal Kopfkino, bei dem sich der Sex weitaus frecher und ungewöhnlicher gestaltet, als du ihn mit deiner Partnerin oder deinem Partner praktizierst? Vielleicht sogar auf eine Art und Weise, die du dich dein Leben lang nicht trauen wirst auszuleben? Das ist doch völlig normal. Klar könnt ihr dem Blümchensex etwas Würze verleihen, wenn ihr verschiedene Stellungen ausprobiert, oder Sex an ungewöhnlichen Orten habt. Das ist natürlich total aufregend. Aber was so ein kleiner, freches Klaps ausrichten kann, ist schon der Rede wert.
Der erste Klaps beim Sex kann schon mal überraschend sein und dich im ersten Moment irritieren. Klatsch, hast du ihn auf der Pobacke. Oder im Gesicht. Einige Frauen lieben es, einige hassen es. Da es beim Sex fundamental ist, alle Hemmungen abzulegen und sich einfach gehen zu lassen, gefällt es dann doch den meisten Frauen. Und die Männer finden das sowieso total geil. Es scheint bei beiden die Lust erheblich zu steigern und kann sehr aufregend sein.
Da öffnet sich die Tür zur grossen Diskussion: Bedeutet oder bezweckt das Schlagen auf den Po oder ins Gesicht die Erniedrigung der Frau? Warum macht ihr Männer das? Ist es ein Zeichen von Agressivität oder von Zuneigung, oder einfach nur ein Tick? Es hat schon etwas mit Agressivität zu tun, aber eher im positiven Sinne. Der Mann hat ja nichts davon, wenn er der Frau weh tut. Im Gegenteil, weil dann ist frau sauer und die erotische Stimmung dahin. Die Grenzen des Gegenübers sollte man dabei schon kennen, sonst wird’s dann entweder peinlich oder ein einmaliges Erlebnis, bei dem sich eine Seite nicht wohl fühlt.
Woher kommt aber jetzt diese Klapserei beim Akt der Liebe. Also, es liegt in der Natur den Mannes, dominant zu sein. Er verspürt wohl irgendwie den innerlichen Drang, der Frau seine Überlegenheit zu zeigen oder zu verdeutlichen. Ich möchte jetzt nicht auf das Ego des Mannes eingehen, das würde zu lange dauern. Aber gewiss trägt sein Ego einen grossen Teil dazu bei. Ich habe mich intensiv mit dem Ursprung dieses innerlichen Drangs auseinandergesetzt. Woher kommt das? Für uns Frauen nicht zwingend logisch. Es scheint mir im Zusammenhang mit der Dominanz und dem davon ausgehenden Drang zum Klaps zu stehen, dass der Mann seit Beginn der Menschheit einen ausgeprägten Beschützerinstinkt hat. Glaub es oder nicht, aber wenn er ihr einen Klaps gibt, sie am Hals packt und ihr in die Augen schaut, während er... na ihr wisst schon. Dann will er vermutlich folgendes damit ausdrücken: Ich dominiere dich, ich habe die Verantwortung, du musst mir vertrauen, ich beschütze dich. Ich musste zwar auch lachen bei dieser Vorstellung, aber je länger ich darüber nachdenke, desto plausibler erscheint es mir. Gott behüte dass er genau das denkt in diesem Moment! Das ist wohl tief in seinem Inneren vergraben. Der Sex ist ja bekanntlich ein Akt, der von unseren inneren Trieben gesteuert wird. Somit scheint mir der Ursprung der Klapserei damit in gewisser Hinsicht erklärt. Also Leute, wenn ihr darauf steht, geniesst es und habt Spass dabei. Und Mädels, denkt daran, es ist nicht böse gemeint ;-)