Mittwoch, 2. November 2016

Täglich Sex?

Sex soll ja bekanntlich sehr gesund sein, ist er doch die beliebteste aller Sportarten. Man spricht von hoher Kalorienverbrennung, und auch der Spass kommt dabei nicht zu kurz. Aber ist es wirklich gesund, jeden Tag Sex zu haben? Und wann ist die Rede von „gutem“ Sex?
Sexualpädagogen sagen, dass man sich die Sexualität ein Leben lang aneignet, das sei ein Lernprozess auf physischer und auch psychischer Ebene. Dies würde demnach bedeuten, dass der Sex mit der Zeit immer besser wird. Die Routine macht’s.  
Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass besonders viel Sex besonders gesund ist. Sex hilft anscheinend gegen Kopfschmerzen, schützt vor Osteoporose und stärkt sogar die Abwehrkräfte. Ist das nicht toll? Also anstatt Schmerztabletten und ein Actimel am Morgen, lieber die Bettfedern belasten. Sex bringt ausserdem den Hormonhaushalt in Fahrt, Testosteron- und Östrogenspiegel steigen an. Ersteres macht Männer widerstandsfähiger, und zweiteres Frauen schöner. Wie praktisch!
Die Endorphine sorgen für das nötige Hochgefühl, das sonst oft erst nach langem Ausdauertraining zum Vorschein kommt. Lieber eine gute Runde Sex, als sich auf der kilometerlangen Joggingstrecke abzuquälen. Klingt doch vernünftig, oder? Für typische Sportmuffel kommt das doch sehr gelegen. Das darauf folgende Wohlgefühl ist wiederum gut für die Psyche. Sex tut manchmal halt einfach gut. Und ebenso die Entspannung nach dem Orgasmus, wenn man den und die denn auch hat. Also, liebe Männer und Frauen, die schnelle Nummer auf dem Klo im Club ist nicht gerade Balsam für die Seele.
Sexualhormone machen also glücklich und lindern Schmerzen. Angesichts dieser Vorteile – sollte man so oft wie nur möglich Sex haben? Egal wie oft, wo, und wie: Sex ist immer dann gut, wenn auch die Dosis stimmt. Ich denke, das kann so festgehalten werden. Zweimal guter Sex ist schliesslich mehr wert als fünfmal unbefriedigender. Es ist dennoch schockierend, dass jede dritte junge Frau unter Lustlosigkeit und viele junge Männer unter Erektionsstörungen leiden. An dieser Stelle ein Hoch auf die Pharmaindustrie, die mit ihren Wundermittel natürlich davon profitiert und sich eine goldene Nase verdient.
Schlussendlich geht es nicht um das „wie oft“, sondern um das "wie". Und wenn man „oft“ und „gut“ kombinieren kann, tut man sich auf körperlicher, sowie auch auf psychischer Ebene etwas Gutes. Also, viel Spass beim gesundvögeln!